Die Wörter Besan, vieren, Innenklüver und Klaufall sagen dir nichts? Du hast noch nie den Sonnenaufgang über dem Meer von Achtern (der hintere Teil eines Schiffes) eines historischen Segelschiffes bewundert oder dich mit Seemannsgarn, Singen und Witzen von deiner Seekrankheit abgelenkt? Du hast nicht das Wetter protokolliert, die Koordinaten in der Seekarte notiert oder das Steuer zur Wende bis zum Anschlag gedreht? Na, dann warst du wohl nicht beim Ranger*Rover-Segeltörn 2023 in Schweden dabei.

Mit dem Nachtzug ging es für die 29 Teilnehmenden und Teamenden Anfang August los nach Stockholm. Nach einigen letzten Besorgungen und einem kleinen Bummel durch die wunderschöne Stadt hieß es für die ganze Truppe: Alle an Bord der Lovis! Diese sollte mit ihren zwei stolzen Masten und über 28 Metern Länge das Zuhause und der Lernort für die nächste Woche werden.

Die Pfadis aus ganz Baden erwarteten Tage voller Segeln, Singen, Schwimmen und Workshops und Diskussionen zu verschiedenen Themen. Wichtig war der Gruppe dabei, dass Verantwortung gemeinsam getragen wird. So gab es rotierende Putz-, Koch- und Abwaschschichten und das Programm wurde jeden Tag von einer anderen Gruppe vorbereitet und durchgeführt. Das klingt nach ganz schön viel auf einmal? Nicht für die R*R (Ranger*Rover) aus Baden. Da kaum jemand über Segelerfahrung verfügte, mussten alle Abläufe, Techniken und Manöver erst gelernt und geübt werden. Aufgaben die alle, unter der Anleitung von fünf erfahrenen Segler*innen von der Crew der Lovis mit Bravour meisterten.

Nach einigen Tagen in den ruhigen und schönen Gewässern zwischen den Schären außerhalb von Stockholm wartete eine ganz besondere Erfahrung auf die Gruppe. Eine Übernacht-Fahrt auf der offenen Ostsee. Schnell Nachtwachen einteilen und ordentlich essen und trinken, denn der konstante Wellengang kann auch schonmal zu Seekrankheit und Übelkeit führen. Die Übernacht-Fahrt brachte einige an ihre Grenzen und war ein echtes Abenteuer. Nach über 360 Seemeilen und sieben Tagen an Bord war der Segel-Teil der Schweden-Fahrt auch schon vorbei.

Ausklingen ließen die Pfadis dieses Erlebnis an einigen ruhigeren schönen Tagen an Bord und anschließend in einer Hütte in der Nähe von Nyköping, dem Zielhafen des Segeltörns. Am See mit Lagerfeuer, Stockbrot, gemeinsamem Bunten Abend wurde die besondere Zeit auf der Lovis reflektiert und Geschichten und Erfahrungen ausgetauscht. Doch schöne Zeit vergeht schnell. Traurigen Herzens doch voller schöner Erlebnisse ging es für die R*R wieder Richtung Heimat. Wann wir wieder gemeinsam Segel setzen und Neues erkunden, steht in den Sternen. Sicher ist nur, dass wir die Zeit auf der Lovis so schnell nicht vergessen werden.



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